Römisches Imperium, zweiter Teil: Vom Prinzipat bis Untergang des Römischen Imperiums
Als das Römische Imperium seine Blüte erreicht hatte – etwa zur Zeit von Augustus – dauerte es nicht mehr lange bis zu den ersten Anzeichen seines Untergangs.
sollte ich wissen? Römisches Imperium – von der Republik zum Prinzipat
Im 1. Jahrhundert v.Chr. spitzte sich die Krise der Republik zu. Die verschachtelten Machtbefugnisse aller Ämter behinderten sich gegenseitig. Und nach über 100 Jahren Bürgerkrieg war dieses System zerrüttet. Wichtige Entscheidungen konnten nicht getroffen werden. Die Machthaber kämpften nicht miteinander, sondern gegeneinander. Das Problem war folgendes:
- das in mehr als 400 Jahren gewachsene Rechtsverständnis der Römer entsprach nicht mehr den realen Verhältnissen.
- die tatsächliche Macht lag nicht mehr in den Händen der republikanischen Institutionen, sondern bei den Befehlshabern der Legionen.
- die Beamten arbeiteten nicht für die gemeinsame Sache (die res publica), sondern für ihren und den Vorteil ihrer Familien.
Julius Cäsar war an der Lösung dieses Problems gescheitert: Er wollte Diktator werden und wurde von den Anhängern der Republik ermordet. Aber sein Neffe Octavian (Augustus) schaffte es und begründete im Jahr 27 v. Chr. den Prinzipat.
sollte ich wissen? Römisches Imperium – Caesar und Augustus im Vergleich:
- Römisches Imperium = Republik. Das war die Überzeugung der Senatoren.
- Römisches Imperium = Diktatur. Darin sah Caesar die Lösung der innenpolitischen Probleme. Und daran scheiterte er – zu groß war der Widerstand der Republikaner.
- Römisches Imperium = Prinzipat. Augustus' Leistung bestand darin, seine Herrschaft als Kaiser (Princeps) weiterhin als Republik auszugeben.
Octavian wurde zum Alleinherrscher Roms. Er erhielt den Ehrennamen Augustus (der Erhabene) und wurde so zum Stammvater des römischen Kaiserreiches.
Die Illusion einer republikanischen Regierungsform blieb bestehen, doch lag die Macht von nun an nur noch in den Händen des Princeps („erster Bürger“). Augustus sicherte den Fortbestand des Römischen Imperiums für die nächsten Jahrhunderte.
Römisches Imperium und Augustus waren gleichbedeutend – ähnlich wie später der französische König Ludwig XIV sagen konnte "Der Staat bin ich!". Nur war Augustus zu vorsichtig, um so etwas laut zu äußern.
sollte ich wissen? Zerfall des römischen Imperiums
Im 5. Jahrhundert zerfiel das Römische Reich. Dafür gibt es viele Gründe. Einige davon:
- Das Heer bestand zum größten Teil längst nicht mehr aus römischen Bürgern, sondern aus Söldnern. Es war zu schwach, um die Grenzen zu sichern.
- Die Kriege an den Grenzen des Reichs wurden von der Mehrheit der Bevölkerung kaum noch zur Kenntnis genommen. Anders als in der Anfangszeit fühlten sich die Menschen von Siegen und Niederlagen nicht mehr betroffen.
- Die Verwaltung war bürokratisch geworden.
- Die Wirtschaft im Weströmischen Reich schwächelte.