Die Herrschaftszeit des Kaiser Augustus ist der Höhepunkt und der Anfang des Endes des Römischen Reichs.
Kaiser Augustus hat einen funktionierenden Machtapparat in die Weltgeschichte eingeführt.
Nach den Grundzügen von Kaiser Augustus sind noch heute die meisten Institutionen in Europa aufgebaut.
hat Kaiser Augustus die Weltgeschichte verändert?
Octavian (der spätere Kaiser Augustus) wollte die Krise Roms beenden. Er zielte wie schon sein Onkel Caesar auf eine Alleinherrschaft.
Lebensdaten von Kaiser August
- 23. September 63 v. Chr. in Rom
- 19. August 14 n. Chr. in Nola bei Neapel
Der Onkel des späteren Kaiser Augustus: Caesar hatte versucht, sein Ziel durch Diktatur zu erreichen. Kaiser Augustus dagegen, damals noch Gaius Octavius, wusste, dass jeder Diktator Feinde hat.
Er ließ die alte Verfassung der Republik formal in Kraft. Er baute seine Macht auf andere Weise aus. Wie gelang ihm das? Schritt für Schritt wurde er mächtiger, indem er
- selbst mehrere Ämter besetzte
- sich vom Senat Sondervollmachten übertragen ließ
- für einige Jahre die Kommandos über wichtige Provinzen und Legionen übernahm
Zum Vergleich: Cäsar wollte die Republik (Verwaltung, politische Ämter) abschaffen, um allein zu herrschen. Damit machte er sich viele Feinde. Octavian, später Kaiser Augustus aber respektierte die Ordnung und das Selbstverständnis der Römer so weit wie möglich.
Die alten Ämter blieben bestehen. Nur entzog er ihnen die Macht. Man kann sagen: Kaiser Augustus nahm die Staatsdiener seiner Zeit ernst. Sie alle behielten ihre Stellung und fühlten sich respektiert. Aber sie hatten nichts mehr zu sagen.
Der Senat sah in Octavian den „Ersten Bürger des Staates“ (Princeps). Octavians Verfassung nennt man deshalb auch Prinzipat. Octavian erhielt im Jahre 27 v. Chr. vom Senat den Titel „Augustus“ (der Erhabene). Fortan war er der Kaiser Augustus.
inszenierte Kaiser Augustus die Pax Romana?
Das Römische Reich beherrschte damals fast die gesamte bekannte Welt. Dazu zählen
- die Gebiete des heutigen Großbritannien
- Deutschland, Österreich, Tschechien, Schweiz
- Italien und Teile Frankreichs
- Nordafrika und Ägypten
- die Iberische Halbinsel (Spanien, Portugal)
- Balkan, Türkei, Teile Kleinasiens
Kaiser Augustus vergrößerte das Reich im Norden. Die Eroberungen endeten erst mit der Niederlage des Varus. Das war im Jahre 9 in der Schlacht im Teutoburger Wald. Von da ab beschränkte sich Kaiser Augustus auf die Sicherung der Grenzen. Das waren die ersten Schritte zum römischen Frieden – der Pax Romana.
Die Pax Romana war das Ende der Eroberungen. Stattdessen wurden die Grenzen gesichert und das Reich nach innen ausgebaut und geschützt. Wichtige Schritte zum römischen Frieden waren:
- die Hauptaufgabe des Heeres war statt Eroberungen die Sicherung der Grenzen
- im gesamten Imperium wurde eine Volkszählung durchgeführt
- Straßen und Verkehrswege werden ausgebaut
- der Wohlstand nahm zu, Wirtschaft und Kultur erlebten eine Blütezeit
- die römische Kultur erreichte auch die entlegenen Provinzen – das erhöhte die Bindung an Rom und den Kaiser
- Kaiser Augustus gab den Provinzen mehr Befugnisse – früher wurden fast alle Entscheidungen zentral in der Stadt Rom getroffen.
Übrigens gibt es ein Klasse Buch aus den Zeiten des Kaisers Augustus:
Kaiser Augustus war es, der den berühmtesten Dichter seiner Zeit: Ovid, in die Verbannung bis ans Schwarze Meer (weit weg von Rom) schickte.
Ovid hatte mit seiner Ars amatoria (Kunst der Liebe) ein Buch in Versen (Hexametern – Pentametern) geschrieben, das dem römischen Kaiser zu freizügig war.
Ovid musste bis zu seinem Tode in der Verbannung bleiben. Sein Buch, die Ars amatoria aber, hat die Zeiten überdauert. Es liest sich auch heute noch – richtig gut.