Lesetexte - Warum lesen? Jonas hat heute gelernt, warum er unbedingt schnell lesen lernen will. Nicht.beim Lesen und auch nicht beim Schreiben, sondern …

nach der Schule. Blumen atmen, hat der Hausmeister ihnen gesagt. Wie sie das wohl machen?

Lesen lernen für Kinder – und zwar durch Geschichten.

Lesen lernen ist nicht so leicht.

Kinder, Kinder … Oder doch?

Kleine Geschichten eignen sich zum Lesen lernen am besten.


"Schlaf gut", küsste die Mutti ihren Jonas, "und träume was Schönes. Papa und ich sind ja da." Müde drehte sich Jonas auf die Seite. Doch konnte Jonas nicht gleich einschlafen. In der Schule hatte es heute eine große Aufregung gegeben.

Die Grundschule, die Jonas besucht, hat den Namen "Schule unter den Bäumen". Wirklich ist das Schulhaus und der Hof mit der Turnhalle von Bäumen umstanden. Dann gibt es auch noch eine freie Fläche, auf der die Schüler der oberen Klassen Blumenbeete angelegt haben. Im Frühling blühen dort Osterglocken und Tulpen, im Sommer Lilien und Gladiolen und im Herbst viele bunte Astern.

Unter den Bäumen können Schüler der 6. und 7. Klassen für die Eltern Spiele vorführen. In den großen Pausen essen auch viele Kinder dort im Schatten ihre Pausenbrote.

An diesem Tag war etwas passiert. Unter den Bäumen lag so viel weggeworfenes Papier, dass der Sand und der Rasen aussahen wie mit weißen Punkten versehen. Die 1. und die 2. Klasse hatten die Aufgabe, diese Flächen zu pflegen.

Jonas' Lehrerin ordnete an: "Nach dem Unterricht geht ihr das Papier unter den Bäumen aufsammeln. Lasst euch vom Hausmeister die Pieken geben." Die Pieken sind Stöcke, an denen unten ein spitzer Stift ist, mit dem man das Papier aufpieken kann.

Warum wir?" hatten gleich die meisten genörgelt, so auch Jonas, "wir haben doch das Papier da nicht hingeworfen".
"Wenn heute Abend die Eltern in die Schule kommen, sollte alles schön sauber sein", versuchte die Lehrerin die Kinder zu überreden.

"Hm, und wieso dann wir? " Da hatte die Lehrerin nur noch gelacht.  Murrend gingen die Kinder nach dem Unterricht zum Hausmeister, stellten dort ihre Schultaschen ab, holten sich Pieken und Eimer und zogen unter die Bäume, um das Papier aufzusammeln.

Auf dem Weg zu den Bäumen kamen sie an den Blumenbeeten der großen Klassen vorbei. Einige von uns waren so wütend, dass sie mit ihren Pieken auf die Blumen schlugen. Ich war einfach wütend und die anderen Jungs auch. Mit unseren Pieken ging es ganz leicht, den Blumen die Köpfe abzuschlagen. Und wenn die Blüten dann weit wegflogen, war das auch lustig.

Erst als der Hausmeister kam, hörten wir damit auf und liefen zu den Bäumen und unserer Arbeit.

Der flinke Hausmeister lief hinterher, holte sich uns zusammen und – schimpfte nicht, wie wir das erwartet hatten. Er fragte uns: "Wisst ihr denn nicht, dass Blumen auch Lebewesen sind wie eure Hunde und Katzen, wie ihr selbst? Eure Hunde und Katzen schlagt ihr doch auch nicht.

Wie alle anderen Lebewesen atmen auch die Pflanzen, nämlich mit ihren Blättern. Wenn ihr den Blumen die Blüten abschlagt, ist das, als wenn ihr eurer Katze den Kopf abschlagen würdet. Ohne Blüte stirbt auch die Pflanze.

Hattet ihr das vor? Später werdet ihr im Unterricht mehr darüber erfahren." Nein, dass Blumen atmen und zwar mit ihren Blättern – wer hätte das gedacht? Und warum atmen Blumen? Aha, weil sie Lebewesen sind. Wirklich richtige Lebewesen? Was ist das überhaupt?

Ob Jonas in dieser Nacht vielleicht davon geträumt hat?

Lesen lernen – warum Blumen atmen
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